Allgemeines zur Verletzungsprävention im Volleyball
Volleyball ist eine dynamische Sportart mit hohen Anforderungen an den Körper. Die explosiven Sprünge, schnellen Richtungswechsel und kraftvollen Schlagbewegungen belasten besonders die Knie, Sprunggelenke und Schultern. Statistiken zeigen, dass bis zu 60% aller Volleyballverletzungen an diesen Gelenken auftreten.
Die häufigsten Verletzungen im Volleyball sind:
- Sprunggelenksverletzungen: Umknicken bei Landungen oder seitlichen Bewegungen
- Knieprobleme: Patellaspitzensyndrom (Springerknie) durch wiederholte Sprungbelastungen
- Schulterprobleme: Überlastungssyndrome durch wiederholte Schlagbewegungen
- Finger- und Handverletzungen: Durch direkten Kontakt mit dem Ball, besonders beim Block
Verschiedene Spielpositionen bringen unterschiedliche Verletzungsrisiken mit sich. Mittelblocker und Angreifer führen die meisten Sprünge durch und sind besonders anfällig für Knie- und Sprunggelenksprobleme. Zuspieler belasten durch häufige Überkopfbewegungen verstärkt die Schultern, während Liberos durch schnelle Abwehraktionen ein erhöhtes Risiko für akute Verletzungen haben.
Ein effektives Präventionsprogramm muss mehrere Komponenten umfassen:
- Athletische Grundlagenausbildung (Kraft, Beweglichkeit, Koordination)
- Neuromuskuläres Training (Gleichgewicht, Körperwahrnehmung)
- Technikschulung (korrekte Sprung- und Landetechnik, Schlagbewegungen)
- Sportartspezifisches Konditionstraining (Sprungkraft, Reaktionsfähigkeit)
- Angemessene Regeneration und Belastungssteuerung
Durch systematisches präventives Training lassen sich Verletzungen im Volleyball nachweislich um bis zu 50% reduzieren, wie aktuelle Studien belegen.

Was kannst du selbst tun?
Funktionelles Krafttraining für die Verletzungsprävention
Ein gezieltes Krafttraining bildet die Basis für Verletzungsprävention im Volleyball. Fokussiere dich auf diese effektiven Übungen:
Für Beine und Kniegelenke:
- Bulgarian Split Squats: Stärken die Beinachse und verbessern die Stabilität. 3 Sätze mit je Es 8-10 Wiederholungen pro Seite.
- Einbeinige Kniebeugen: Trainieren die stabilisierenden Muskeln rund ums Knie. 3 Sätze mit je 8 Wiederholungen pro Bein.
Für Rumpfstabilität:
- Seitstütz mit Rotation: Verbessert die Rumpfstabilität und Rotationskontrolle. 3 Sätze mit je 10 Wiederholungen pro Seite.
- Anti-Rotations-Übungen mit Widerstandsband: Stärken die Kontrolle gegen Rotationskräfte. 2-3 Sätze mit je 10 Wiederholungen.
Für Schultern und Arme:
- Y-T-W-Übungen: Trainieren die Schulterblattfixatoren und Rotatorenmanschette. 2 Sätze mit je 10 Wiederholungen jeder Position.
- Außenrotationen mit Theraband: Stärken die oft vernachlässigten äußeren Rotatoren der Schulter. 3 Sätze mit je 12-15 Wiederholungen.
Sprungtraining und Landungstechnik
Die korrekte Landungstechnik ist entscheidend, um Knieverletzungen zu vermeiden:
- Lande mit leicht gebeugten Knien und Hüften
- Halte die Knie in Linie mit den Füßen (vermeide Einknicken nach innen)
- Verteile das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße
- Halte den Oberkörper leicht nach vorne geneigt
Effektive Übungen für sicheres Sprungtraining:
- Box Jumps mit Fokus auf kontrollierte Landung: 3 Sätze mit je 8 Wiederholungen
- Einbeinige Stabilisationssprünge: 2 Sätze mit je 8 Sprüngen pro Bein
- Block-Jump-Kombinationen: Simuliere Blockbewegungen am Netz. 3 Sätze mit je 8 Sprüngen
Regeneration und Selbstfürsorge
Regeneration ist ein unterschätzter Faktor in der Verletzungsprävention:
- Aktive Erholung: Leichtes Joggen oder Radfahren (15-20 Minuten) nach intensiven Einheiten
- Foam Rolling: Besonders für Beine, Hüften und Schultern (1-2 Minuten pro Muskelgruppe)
- Gezielte Dehnung: Fokus auf Brustmuskulatur, hintere Schulterkapsel und Beinmuskulatur
Achte auf diese wichtigen Selbstmanagement-Strategien:
- Trinke ausreichend Flüssigkeit (etwa 500-750 ml pro Trainingsstunde)
- Nimm innerhalb von 30 Minuten nach dem Training Proteine und Kohlenhydrate zu dir
- Höre auf Warnsignale deines Körpers und unterscheide zwischen normalem Muskelkater und Verletzungsschmerz

Was macht die Physiotherapie?
Individuelles Screening und Risikoanalyse
In unserer Physiotherapiepraxis führen wir umfassende Screenings durch, um dein individuelles Verletzungsrisiko zu ermitteln:
- Funktionelle Bewegungsanalyse: Mit standardisierten Tests wie dem Functional Movement Screen decken wir Bewegungsdefizite auf
- Volleyballspezifische Tests: Sprunganalyse, Schulterbeurteilung und Stabilitätstests für die gesamte Körperkette
- Biomechanische Untersuchung: Analyse deiner Technik bei volleyballspezifischen Bewegungen wie Angriffsschlag, Block und Abwehr
Diese Diagnostik ermöglicht uns, ein maßgeschneidertes Präventionsprogramm zu erstellen, das genau auf deine individuellen Risikofaktoren abgestimmt ist.
Sportartspezifisches Präventionstraining
Basierend auf den Ergebnissen deines Screenings entwickeln wir ein individuelles Trainingsprogramm:
- Neuromuskuläres Training: Verbesserung der Körperwahrnehmung und -kontrolle bei volleyballspezifischen Bewegungen
- Gezielte Kräftigung: Stärkung der stabilisierenden Muskulatur an Schultern, Rumpf und Beinen
- Technikoptimierung: Korrektur von Bewegungsmustern beim Springen, Landen und Schlagen
- Progressives Belastungstraining: Schrittweise Steigerung der Intensität, um den Körper optimal an die Wettkampfbelastung anzupassen
Wir begleiten dich durch diesen Prozess mit regelmäßigen Neubewertungen und Anpassungen des Programms.

Teamschulungen und Präventionsprogramme
Für Volleyball-Teams bieten wir spezielle Schulungen und Präventionsprogramme an:
- Warmup-Programme: Integration eines strukturierten, volleyballspezifischen Aufwärmprogramms nach dem Vorbild erfolgreicher Präventionsprogramme wie dem FIFA 11+
- Teamworkshops: Schulung zu Themen wie Landungstechnik, Schlagbewegungen und Regenerationsstrategien
- Trainerfortbildungen: Vermittlung von Grundlagen der Verletzungsprävention und Integration in den Trainingsalltag
Diese Maßnahmen haben sich als besonders effektiv erwiesen, da sie direkt in den regulären Trainingsablauf integriert werden können und somit nachhaltig wirken.
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