Überkopfsyndrom (Overhead Athlete's Shoulder)

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum Überkopfsyndrom

Was ist das Überkopfsyndrom?

Das Überkopfsyndrom, im Englischen auch als "Overhead Athlete's Shoulder" bezeichnet, ist ein Sammelbegriff für verschiedene Beschwerden und Verletzungen der Schulter, die durch wiederholte Überkopfbewegungen entstehen. Diese Überbeanspruchung betrifft vor allem die Strukturen des Schultergelenks wie Sehnen, Muskeln, Kapsel und Labrum (Gelenklippe).

Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers und erlaubt eine enorme Bewegungsfreiheit. Diese Beweglichkeit geht jedoch auf Kosten der Stabilität. Bei wiederholten Überkopfbewegungen – wie sie typisch für Sportarten wie Volleyball, Schwimmen, Tennis, Handball oder Wurfdisziplinen sind – werden die stabilisierenden Strukturen der Schulter außerordentlich stark belastet.

Das Überkopfsyndrom tritt nicht nur bei Sportlern auf, sondern kann auch Menschen betreffen, die beruflich viele Überkopfarbeiten ausführen müssen, etwa Maler, Elektriker oder Bauarbeiter. Es handelt sich um ein komplexes Beschwerdebild, das verschiedene Strukturen der Schulter betreffen kann und oft aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren entsteht.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung des Überkopfsyndroms ist typischerweise multifaktoriell bedingt und resultiert aus dem Zusammenspiel verschiedener anatomischer, biomechanischer und trainingsmethodischer Faktoren.

Die repetitive Belastung durch Überkopfbewegungen ist der primäre Auslöser. Bei Sportarten wie Volleyball, Schwimmen oder Tennis führt der Sportler Tausende von Überkopfbewegungen pro Woche aus. Diese wiederholten Bewegungen können zu Mikrotraumata führen, die bei unzureichender Regeneration zu chronischen Schäden werden können.

Muskuläre Dysbalancen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Überkopfsyndroms. Eine Schwäche der Rotatorenmanschette bei gleichzeitiger Verkürzung und Überaktivität der großen bewegenden Muskeln wie dem Pectoralis major und Latissimus dorsi führt zu einer ungünstigen Kraftverteilung im Schultergelenk. Auch eine unzureichende Stabilität der Schulterblattmuskulatur kann zur Fehlbelastung der Schulterstrukturen beitragen.

Biomechanische Auffälligkeiten wie eine eingeschränkte Innenrotation der Schulter (GIRD - Glenohumeral Internal Rotation Deficit) oder eine verminderte Beweglichkeit der Brustwirbelsäule können die normalen Bewegungsmuster stören und zu Kompensationsbewegungen führen, die die Schulterstrukturen übermäßig belasten.

Technikfehler bei sportlichen Bewegungsabläufen verstärken die Belastung auf bestimmte Strukturen. Ein fehlerhafter Aufschlag beim Tennis, eine ineffiziente Schwimmtechnik oder eine mangelhafte Wurftechnik können die Belastung der Schulter erheblich erhöhen.

Trainingsmethodische Fehler wie unausgewogene Trainingspläne, zu hohe Trainingsumfänge oder unzureichende Regenerationszeiten erhöhen das Risiko für ein Überkopfsyndrom. Besonders gefährdet sind ambitionierte Hobbysportler, die ohne professionelle Anleitung trainieren und ihre Belastung nicht adäquat steuern.

Anatomische Besonderheiten wie eine flache Schulterpfanne, eine veränderte Schulterblattform oder eine Hypermobilität der Gelenke können zusätzliche Risikofaktoren darstellen.

Symptome und Krankheitsverlauf

Das Überkopfsyndrom manifestiert sich durch eine typische Symptomatik, die sich abhängig von den betroffenen Strukturen und dem Stadium der Erkrankung unterschiedlich darstellen kann.

Im Frühstadium treten Schmerzen meist nur während oder unmittelbar nach belastenden Aktivitäten auf. Diese sind typischerweise bei Überkopfbewegungen, besonders in der späten Wurfphase oder beim kraftvollen Schlag, am stärksten. In dieser Phase ist oft noch eine vollständige Beweglichkeit ohne wesentliche Funktionseinschränkungen vorhanden.

Mit fortschreitender Entwicklung können die Schmerzen auch bei alltäglichen Aktivitäten auftreten, beispielsweise beim Anziehen, Haare kämmen oder im Schlaf beim Liegen auf der betroffenen Schulter. Eine zunehmende Bewegungseinschränkung kann sich bemerkbar machen, besonders bei der Kombination von Abduktion (seitliches Anheben des Arms) und Außenrotation, wie sie für viele Überkopfsportarten typisch ist.

Betroffene berichten häufig über ein Gefühl der Schwäche oder Instabilität, besonders bei kraftvollen Bewegungen wie Werfen oder Schlagen. Diese subjektive Empfindung kann zu Unsicherheit und Leistungseinbußen führen, noch bevor messbare Kraftverluste auftreten.

Mechanische Symptome wie Knacken, Reiben oder Blockierungsgefühle deuten auf strukturelle Veränderungen hin. Diese können durch Entzündungen der Schleimbeutel, Verdickungen der Sehnen oder Schäden am Labrum verursacht werden.

Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer deutlichen Einschränkung der sportlichen Leistungsfähigkeit kommen. Die Wurfgeschwindigkeit oder Schlagkraft nimmt ab, die Präzision leidet, und die Ausdauer bei repetitiven Belastungen ist reduziert. Diese Leistungseinbußen führen oft dazu, dass Betroffene erst jetzt professionelle Hilfe suchen, obwohl die ersten Warnsignale möglicherweise schon Monate früher aufgetreten sind.

Unbehandelt kann das Überkopfsyndrom zu strukturellen Schäden wie Partialrupturen der Rotatorenmanschette, Labrumrissen oder degenerativen Veränderungen der Knorpelflächen führen. Diese erfordern dann möglicherweise invasivere Behandlungsmaßnahmen bis hin zu operativen Eingriffen.

Was kannst du selbst tun?

Belastungsanpassung und Regeneration

Wenn du erste Anzeichen eines Überkopfsyndroms bemerkst, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Eine intelligente Anpassung deiner Aktivitäten ist dabei entscheidend.

Modifiziere dein Training, indem du die Intensität und Häufigkeit von Überkopfbewegungen reduzierst. Dies bedeutet nicht zwangsläufig einen kompletten Trainingsstopp, sondern vielmehr eine Umstellung auf schonendere Übungen. Als Schwimmer könntest du beispielsweise vorübergehend mehr Beinarbeit integrieren oder als Volleyballer den Fokus auf Beinarbeit und taktische Elemente legen.

Achte auf ausreichende Regenerationszeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten. Die Heilung der beanspruchten Strukturen benötigt Zeit. Plane nach intensiven Belastungen mindestens 48 Stunden Erholung für die betroffene Schulter ein. Nutze diese Zeit für aktive Regenerationsmaßnahmen wie leichtes Ausdauertraining oder Mobilisationsübungen für andere Körperbereiche.

Wärmeanwendungen vor dem Training fördern die Durchblutung und bereiten die Muskulatur optimal auf Belastungen vor. Eine 10-minütige Anwendung mit einem Kirschkernkissen oder eine warme Dusche kann dabei helfen, die Gewebeelastizität zu verbessern und Verspannungen zu lösen.

Kälteanwendungen nach intensivem Training können Entzündungsreaktionen reduzieren und Schwellungen vorbeugen. Lege ein Kühlpack (in ein Tuch gewickelt) für 15-20 Minuten auf die Schulter oder nutze Kältespray zur gezielten Behandlung.

Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Geweberegeneration zu unterstützen. Proteinreiche Nahrungsmittel, entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren und antioxidativ wirksame Lebensmittel können den Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Eine angemessene Schlafhygiene ist ebenfalls wichtig, da im Schlaf wesentliche Regenerationsprozesse stattfinden. Achte auf eine geeignete Matratze und ein Kissen, das deine Schulter optimal entlastet. Die Seitenlage auf der betroffenen Schulter sollte vermieden werden.

Effektive Übungen für die Schulter

Ein gezieltes Übungsprogramm kann dazu beitragen, muskuläre Dysbalancen auszugleichen und die Schulter zu stabilisieren. Beginne mit einfachen Übungen und steigere die Intensität allmählich.

Die Aktivierung der Rotatorenmanschette ist entscheidend für die Stabilität des Schultergelenks. Eine effektive Übung ist die Außenrotation mit einem Theraband: Befestige das Band an einem festen Punkt auf Ellbogenhöhe, halte den Ellbogen im 90-Grad-Winkel am Körper und führe den Unterarm langsam nach außen. Achte darauf, dass dein Ellbogen am Körper bleibt. Führe 3 Sätze mit jeweils 12-15 Wiederholungen durch.

Die Kräftigung der Schulterblattfixatoren ist ein weiterer wichtiger Baustein. Das "Rudern" mit dem Theraband trainiert die Rhomboideen und den mittleren Trapezius: Befestige das Band vor dir, stehe mit geradem Rücken und ziehe die Schulterblätter zusammen, während du das Band mit beiden Händen zu deinem Bauch ziehst. Achte darauf, dass deine Schultern nicht hochgezogen werden. Führe 3 Sätze mit je 12-15 Wiederholungen durch.

Die "Blackburner Exercise" kräftigt die hintere Schultermuskulatur: Lege dich mit dem Bauch auf eine Bank oder Matte, die Arme seitlich ausgestreckt. Hebe die Arme leicht an und führe eine "Daumen nach oben"-Bewegung aus. Halte diese Position für 10-15 Sekunden und führe 3 Sätze mit je 8-10 Wiederholungen durch.

Zur Verbesserung der Schulterstabilität eignet sich der "Wall Slide": Stehe mit dem Rücken an einer Wand, die Füße etwa eine Fußlänge von der Wand entfernt. Positioniere Rücken, Ellbogen und Handrücken an der Wand. Gleite nun mit den Armen langsam nach oben, während du den Kontakt zur Wand hältst. Führe 3 Sätze mit je 10 Wiederholungen durch.

Beginne mit diesen Übungen in schmerzfreien Positionen und steigere den Umfang und die Intensität allmählich. Qualität ist wichtiger als Quantität – führe jede Bewegung kontrolliert und präzise aus.

Dehnung und Mobilisation

Neben der Kräftigung ist die Verbesserung der Beweglichkeit ein wesentlicher Bestandteil der Selbsthilfe bei einem Überkopfsyndrom.

Die Dehnung der Brustmuskulatur ist besonders wichtig, da verkürzte Brustmuskeln die Schultern nach vorne ziehen und somit die Schulterposition negativ beeinflussen können. Eine effektive Übung ist der "Corner Stretch": Stelle dich in eine Ecke, lege deine Unterarme an die Wände und lehne dich sanft nach vorne, bis du eine Dehnung in der Brust spürst. Halte die Position für 20-30 Sekunden und wiederhole die Übung 3-mal.

Zur Verbesserung der Innenrotation (oft eingeschränkt bei Überkopfsportlern) eignet sich folgende Übung: Lege dich auf die nicht betroffene Seite. Beuge den Ellbogen der betroffenen Seite im 90-Grad-Winkel und lasse den Unterarm sanft nach hinten sinken, während der Oberarm am Körper bleibt. Unterstütze bei Bedarf mit der freien Hand. Halte die Dehnung für 20-30 Sekunden und wiederhole sie 3-mal.

Die Mobilisation der Brustwirbelsäule ist wichtig, da eine eingeschränkte Beweglichkeit in diesem Bereich zu Kompensationsbewegungen in der Schulter führen kann. Eine einfache Übung ist die Rotation im Sitz: Setze dich aufrecht hin, kreuze die Arme vor der Brust und drehe den Oberkörper langsam von Seite zu Seite. Führe 10-15 Wiederholungen in jede Richtung durch.

Zur Mobilisation des Schulterblatts eignet sich der "Shoulder Clock": Stehe aufrecht, lege eine Hand auf die gegenüberliegende Schulter und mache mit der Schulter kreisende Bewegungen, als würdest du das Ziffernblatt einer Uhr nachzeichnen. Führe 10 Kreise im und gegen den Uhrzeigersinn durch.

Diese Übungen sollten schmerzfrei durchgeführt werden. Ein leichtes Dehnungsgefühl ist normal, starke Schmerzen sind jedoch ein Zeichen, die Intensität zu reduzieren oder die Übung anzupassen.

Ergonomie und Technikoptimierung

Die Anpassung deiner Umgebung und die Optimierung deiner Bewegungstechnik können wesentlich zur Entlastung der Schulter beitragen.

Bei der Arbeit am Schreibtisch achte auf eine ergonomische Positionierung: Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, die Tastatur so platziert, dass die Ellbogen einen 90-Grad-Winkel bilden, und die Maus nahe am Körper liegen. Nutze ergonomische Hilfsmittel wie angepasste Stühle oder vertikale Mäuse, um die Schulter zu entlasten.

Im Sport ist die Technikoptimierung entscheidend: Lass deine Bewegungsabläufe beim Werfen, Schlagen oder Schwimmen von einem qualifizierten Trainer analysieren und korrigieren. Oft können kleine Anpassungen der Technik die Belastung auf die Schulter deutlich reduzieren.

Achte auf eine ausgewogene Körperhaltung im Alltag. Eine nach vorne geneigte Kopfhaltung und gerundete Schultern erhöhen die Belastung auf das Schultergelenk. Übe regelmäßig eine aufrechte Haltung mit zurückgezogenen Schultern und leicht angespannter Bauchmuskulatur.

Bei beruflichen Überkopftätigkeiten nutze wenn möglich Hilfsmittel wie Verlängerungsstangen oder Stehleitern, um die Arme nicht übermäßig anheben zu müssen. Plane regelmäßige Pausen ein und wechsle zwischen verschiedenen Tätigkeiten ab, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

Anpassungen deiner Sportausrüstung können ebenfalls hilfreich sein: Die richtige Schlägergröße beim Tennis, angepasste Paddel beim Kanu oder optimierte Schwimmausrüstung können die Belastung auf die Schulter reduzieren.

Was macht die Physiotherapie?

Umfassende Diagnostik und Befunderhebung

In unserer Physiotherapiepraxis beginnen wir mit einer detaillierten Befunderhebung, um die genauen Ursachen deines Überkopfsyndroms zu identifizieren. Diese umfassende Analyse bildet die Grundlage für einen individualisierten Behandlungsplan.

Die Anamnese umfasst eine ausführliche Befragung zu deinen sportlichen Aktivitäten, beruflichen Belastungen, dem Schmerzverlauf und spezifischen auslösenden Faktoren. Wir erfassen deine Trainingsgewohnheiten, Techniken und eventuelle Veränderungen im Trainingsregime, die zu den Beschwerden geführt haben könnten.

Die klinische Untersuchung beinhaltet eine Beurteilung der Haltung, der Schulterblattposition und -beweglichkeit, sowie der aktiven und passiven Beweglichkeit des Schultergelenks. Durch spezifische Tests wie den Neer-Test, Hawkins-Kennedy-Test oder den Apprehension-Test können wir verschiedene Schulterproblematiken differenzieren.

Eine genaue Analyse der Muskelkraft und -funktion gibt Aufschluss über muskuläre Dysbalancen. Wir überprüfen nicht nur die Kraft der großen bewegenden Muskeln, sondern auch die Funktion der Rotatorenmanschette und der Schulterblattfixatoren. Durch spezielle Tests wie den "Scapular Dyskinesis Test" können wir Auffälligkeiten in der Schulterblattbewegung identifizieren.

Bei Bedarf führen wir eine Bewegungsanalyse deiner sportspezifischen Techniken durch. Dies kann die Analyse deines Schwimmstils, deiner Wurftechnik oder deines Aufschlags umfassen. Durch die Identifikation von Technikfehlern oder ungünstigen Bewegungsmustern können wir gezielte Korrekturmaßnahmen einleiten.

In Zusammenarbeit mit Sportmedizinern und Orthopäden können bei Bedarf bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder Röntgen eingesetzt werden, um strukturelle Veränderungen zu erfassen und die Diagnose zu präzisieren.

Basierend auf den Ergebnissen dieser umfassenden Diagnostik entwickeln wir einen individualisierten Therapieplan, der auf deine spezifischen Bedürfnisse, Ziele und die betroffenen Strukturen abgestimmt ist.

Manuelle Therapie und Mobilisationstechniken

Die manuelle Therapie bildet einen zentralen Baustein in der Behandlung des Überkopfsyndroms. Mit spezifischen Handgriffen und Techniken können wir Bewegungseinschränkungen lösen, die Gewebedurchblutung verbessern und Schmerzen reduzieren.

Durch gezielte Mobilisationstechniken verbessern wir die Gelenkbeweglichkeit des Schultergelenks. Je nach Befund kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, von sanften oszillierenden Bewegungen bis hin zu spezifischen Mobilisationen in die eingeschränkten Bewegungsrichtungen. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Verbesserung der häufig eingeschränkten Innenrotation bei Überkopfsportlern.

Die Mobilisation des Schulterblatts und der Brustwirbelsäule ist ein weiterer wichtiger Aspekt, da diese Bereiche eine entscheidende Rolle für die normale Schulterfunktion spielen. Durch spezifische manuelle Techniken verbessern wir die Beweglichkeit dieser oft vernachlässigten Regionen und optimieren damit die gesamte Bewegungskette der Schulter.

Weichteilbehandlungen wie myofasziale Release-Techniken, Friktionen und klassische Massagen lösen Verspannungen in der Schulter- und Nackenmuskulatur und verbessern die Gewebeelastizität. Besonders wichtig ist die Bearbeitung des Pectoralis minor, des oberen Trapezius und der Rotatorenmanschette, die bei Verkürzungen oder Verspannungen die Schulterposition und -funktion negativ beeinflussen können.

Die Triggerpunktbehandlung adressiert schmerzhafte Verhärtungen in der Muskulatur, die oft ausstrahlende Schmerzen verursachen können. Durch gezielten Druck auf diese myofaszialen Triggerpunkte können wir Schmerzen reduzieren und die Muskelfunktion verbessern.

Alle manuellen Techniken werden behutsam und unter ständiger Beobachtung deiner Reaktionen durchgeführt. Unser Ziel ist es, die Behandlung möglichst schmerzarm zu gestalten und eine sofortige Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzreduktion zu erreichen.

Moderne physikalische Therapieverfahren

Als Ergänzung zu manuellen Techniken setzen wir bei der Behandlung des Überkopfsyndroms modernste physikalische Therapieverfahren ein, die den Heilungsprozess unterstützen und beschleunigen können.

Die Stoßwellentherapie hat sich besonders bei chronischen Sehnenbeschwerden wie der Tendinopathie der Rotatorenmanschette bewährt. Durch gezielte akustische Impulse stimulieren wir die Durchblutung, lösen Verkalkungen und regen die körpereigenen Regenerationsprozesse im geschädigten Gewebe an. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen im Abstand von 1-2 Wochen und kann zu einer deutlichen Schmerzreduktion und verbesserten Gewebeheilung führen.

Mit Dry Needling behandeln wir hartnäckige Triggerpunkte in der Schulter- und Nackenmuskulatur. Durch das gezielte Setzen feiner Nadeln in verspannte Muskelbereiche wird ein lokaler Entspannungsreflex ausgelöst und die Durchblutung verbessert. Diese Technik ist besonders effektiv bei tiefer gelegenen Muskelverspannungen, die durch manuelle Techniken schwer erreichbar sind.

Die Elektrotherapie mit verschiedenen Stromformen kann zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Muskelstimulation eingesetzt werden. Je nach Zielsetzung und Stadium der Erkrankung kommen unterschiedliche Stromformen wie TENS, EMS oder Interferenzstrom zum Einsatz.

Wärme- und Kälteanwendungen setzen wir gezielt ein: Wärmeanwendungen mit Fango, Rotlicht oder Ultraschall fördern die Durchblutung und lösen Verspannungen, während Kältetherapie bei akuten Entzündungen zur Schmerzlinderung und Abschwellung beitragen kann.

Das Kinesiotaping unterstützt die Schultermuskulatur und kann durch seinen hautstimulierenden Effekt Schmerzen reduzieren und die Propriozeption verbessern. Die elastischen Tapes werden je nach Zielsetzung in unterschiedlichen Techniken angebracht, um entweder zu entspannen, zu stabilisieren oder die Lymphdrainage zu fördern.

Die Kombination dieser Verfahren wird individuell an deine Bedürfnisse und den aktuellen Zustand deiner Schulter angepasst. Moderne physikalische Therapieverfahren ergänzen die manuellen Techniken optimal und können den Heilungsprozess deutlich beschleunigen.

Individuelles Übungsprogramm und Training

Das Herzstück unseres Therapiekonzepts ist ein individualisiertes Trainingsprogramm, das auf deine spezifischen Defizite und sportlichen Anforderungen zugeschnitten ist. Dieses progressive Übungsprogramm führt dich schrittweise zurück zu voller Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.

Die erste Phase konzentriert sich auf die Aktivierung und Kräftigung der Rotatorenmanschette und der Schulterblattfixatoren. Mit präzisen, kontrollierten Übungen verbessern wir die Stabilität des Schultergelenks und korrigieren muskuläre Dysbalancen. Wir legen besonderen Wert auf die korrekte Ausführung der Übungen, um optimale Ergebnisse zu erzielen und weitere Fehlbelastungen zu vermeiden.

In der zweiten Phase führen wir funktionelle Übungen ein, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen und die Koordination verbessern. Diese Übungen stimulieren die neuromuskuläre Kontrolle und fördern das Zusammenspiel der verschiedenen Muskeln, die für eine optimale Schulterfunktion verantwortlich sind. Von einfachen Stabilisationsübungen steigern wir allmählich die Komplexität bis hin zu dynamischen Bewegungsabläufen.

Die dritte Phase umfasst sportartspezifisches Training, bei dem wir die typischen Bewegungsmuster deiner Sportart in das Rehabilitationsprogramm integrieren. Für Schwimmer entwickeln wir beispielsweise spezielle Übungen zur Verbesserung der Rotationsfähigkeit und des Wasserfassens, während wir für Volleyballer an der Stabilität bei explosiven Schlagbewegungen arbeiten. Diese sportartspezifischen Übungen bereiten dich optimal auf die Rückkehr zu deinem Sport vor.

Exzentrisches Training ist ein wichtiger Bestandteil unseres Programms, besonders bei Sehnenpathologien der Rotatorenmanschette. Durch kontrollierte Belastung in der Verlängerungsphase der Muskeln stimulieren wir die Regeneration des Sehnengewebes und verbessern seine Belastbarkeit.

Die Verbesserung der Körperwahrnehmung und Haltung ist ein weiteres Ziel unseres Trainingsprogramms. Durch Sensomotoriktraining schulen wir deine Propriozeption und Tiefensensibilität, was zu einer optimalen Schulterposition und -bewegung führt.

Für die heimische Fortführung des Trainings erstellst du gemeinsam mit unserem Team ein Heimübungsprogramm. Wir achten darauf, dass die Übungen einfach durchzuführen sind und sich gut in deinen Alltag integrieren lassen. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen gewährleisten, dass das Programm stets deinem aktuellen Zustand und Fortschritt entspricht.

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