Sprunggelenksverletzung oder Instabilität

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Ein unglücklicher Tritt mit hohen Schuhen, eine zu schwungvolle Drehung beim Feiern oder eine missglückte Landung beim Sport. Eine Sprunggelenksverletzung ist vielseitig und kommt meist schneller als man denkt.

Egal ob die Beschwerden akut sind oder bereits schon lange bestehen – die optimale Belastung und einen persönlich auf Sie abgestimmten Trainingsaufbau sind die Basis für eine erfolgreiche Regeneration. Wir behandeln daher nicht nur die verletzte Struktur (Bänder, Sehnen etc.) sondern setzen da an, wo Ihnen die Verletzung zugestossen ist.

Sind Ihre Bänder schon länger locker und die Verletzung war nur eine Frage der Zeit? Dann erwartet Sie bei uns ein intensives Training für die stabilisierende Sprunggelenksmuskulatur. Leiden Sie schon seit Jahren an immer wiederkehrenden Schmerzen im Achillessehnenbereich und haben häufig Krämpfe in der Nacht? Dann werden vor der Behandlung zuerst einzelne Strukturen vorbereitet.

Dies sind nur zwei Beispiele von Vielen, die zeigen wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Klienten sein können und wie individuell die Therapie auf Sie angepasst wird.

Wie kommt es zu einer Sprunggelenksverletzung?

Das letzte wichtige Volleyballspiel der Saison, dritter Satz, die Aufstiegschancen liegen zum Greifen nah. Die Beine werden schwer und die Konzentration lässt langsam nach. Der letzte Block wird souverän abgewehrt, doch die Landung missglückt.

Ein Knacken – ein schmerzverzerrtes Gesicht und schnell ist klar, das ging unglücklich auf die Bänder. Die Diagnose in der Notfallstation: Teilruptur der äusseren Bänder des Sprunggelenkes.

Was dann – akute Behandlungsmaßnahmen

1. Das verletzte Band schützen

Als erstes denkt man an Ruhigstellen. Dennoch sind leichte Bewegungen direkt nach der Verletzung sehr wichtig. Bewegung fördert die Durchblutung. Der Körper beginnt bereits in der ersten Phase der Wundheilung wieder, neues Gewebe herzustellen. Leichte Bewegungen helfen, das Gewebe wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen.

Da die Bewegung aber noch sehr schmerzhaft sein kann und man die Schwellung möglichst klein halten möchte, empfiehlt es sich, den Fuss jedoch trotzdem so stark wie notwendig ruhig zustellen und zwar so weit, dass der Schmerz etwas nachlässt. Es sollte jedoch immer noch etwas Bewegung möglich sein.

Die Taping-Methode ist dabei mit Vorsicht anzuwenden. Denken Sie daran, das Tape muss irgendwann auch wieder weg. Bandagen oder Verbände bieten ebenfalls eine gute Stabilität und sind leichter zu entfernen.  Man kann den Verband beispielsweise über den Schuh verwenden. Belasten Sie den Fuss so gut es geht oder entlasten Sie ihn mit Stöcken.

2. Schmerzen lindern: Wärme oder Kälte?

Das grosse Problem bei frischen Verletzungen sind meistens die Schmerzen. Da bietet Kälte eine schnelle und effiziente Lösung. Die Kälte soll aber auf jeden Fall angenehm sein. Von Eissprays oder Eis aus dem Gefrierfach raten wir grundsätzlich ab. Sie nimmt zwar im ersten Moment den Schmerz, fördert jedoch das zweitgrösste Problem, die Schwellung. Kälte erweitert unsere Blutgefässe und das betroffene Gebiet wird förmlich überflutet, somit schwillt es an. Zudem kann Eis das Gewebe schädigen und so den Heilungsprozess behindern. Wir empfehlen ein ColdPack aus dem Kühlschrank, einen kühlen Lappen, Quarkwickel oder falls nur Eis vorhanden ist, dieses in einem Intervall aufzulegen (30 Sekunden auf die verletze Stelle und eine Minute Pause). Zu einem späteren Zeitpunkt kann man die Kälte gut durch eine kühlende Salbe ersetzen.

Bei einer Überlastung (ohne Ruptur) kann auch eine Wärmeanwendung sinnvoll sein. Diese fördert die Durchblutung und löst die verspannte Muskulatur (beispielsweise mit einem warmen Lappen, Kirschkernkissen, HotPacks, Bettflasche oder einem warmen Bad).

Bei einem stark geschwollenen Gelenk empfiehlt sich in der Regel Kälte, bei Muskelverspannungen eher Wärme (man spürt instinktiv was einem gut tut). Deshalb können Sie ruhig ausprobieren. Wenn die Schmerzen verstärkt oder unangenehm wird, sofort stoppen und eine andere Option ausprobieren.

3. Schwellung reduzieren

Hochlagern und leichte Kompression sind hier die Schlüsselwörter. Die Schwellung ist ein für die Heilung notwendiger Prozess, der sich jedoch nicht zu stark ausbreiten und sich konsequent reduzieren sollte. Deshalb ist es ideal, den Fuss so schnell wie möglich hoch zu lagern. Eine Kompression mit einem Verband oder einer Bandage ist dabei sehr effektiv.

Wann soll ich nach der Verletzung in die Physiotherapie kommen?

Je nach Schweregrad der Verletzung wird vom Arzt eine Ruhigstellung von bis zu sechs Wochen angeordnet. In dieser Zeit ist jedoch auf keinen Fall von einer Pause zu reden.

Deshalb empfehlen wir, nicht zu lange zu warten, sondern möglichst schnell einen Termin in einer Physiopraxis zu vereinbaren. Schon in den ersten Tagen kann die Physiotherapie helfen, die Wundheilung zu unterstützen und vor allen die Schmerzsituation zu lindern.

Wie Behandeln wir Sprunggelenksinstabilitäten bei KINEO?

Bereits noch am gleichen Tag empfiehlt sich mit der Physiotherapie zu starten oder so schnell wie möglich. Trotz der oft vom Arzt verschriebenen sechs Wochen Bewegungspause kann sehr viel gemacht werden, um die Heilung optimal zu unterstützen und eine Schwächung der übrigen Muskulatur zu reduzieren.

Bei Kineo achten wir darauf, dass der Belastungsaufbau der jeweiligen Wundheilungsphase entspricht. Wir passen die Therapie stetig der aktuellen Situation an und beraten und unterstützen Sie, damit Sie möglichst schnell wieder in Ihre gewohnten Alltagsaktivitäten zurück kehren können.

Der erste Teil der Therapie findet meist auf der Behandlungsbank statt. Sobald das Gewebe etwas mehr Belastung zulässt, werden zunehmend mehr aktive Übungen integriert. Wir beginnen schon ab der ersten Sitzung mit den ersten Übungen im Sitzen und zeigen Ihnen Übungen, welche zu Hause (vor oder nach der Therapie) durchgeführt werden können. So stehen die 30 Minuten Physiotherapie frei für Techniken, die nicht ohne Hilfe durchgeführt werden können (beispielsweise dem Lösen von Verklebungen der Faszien, Muskeln oder Bändern).

>> Mehr zum Fasziendistorsionsmodell <<

Manuelle Therapie: mit leichten Bewegungen die verspannte Muskulatur und das verklebte Bindegewebe lösen und so die Schmerzen lindern.

>> Mehr zur Stosswellentherapie << 

Leichte Übungen für zu Hause um den Stoffwechsel zu aktivieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Im Sitzen können erste Übungen um die Stabilisierung des Sprunggelenkes zu festigen durchgeführt werden (Koordination der einzelnen Muskeln).

Belastungsaufbau: Nach zwei Wochen angepasster Schonung reduziert sich die Schwellung zunehmend und die Belastung kann langsam gesteigert werden. Die Übungen werden immer anspruchsvoller. Zu Beginn ist es wichtig, das Fussgelenk im Sitzen zu stabilisieren und die richtigen Muskeln lernen anzusteuern. Anschliessend weiter im Stehen, später dann weiter mit schnelleren Bewegungen und zu ersten Sprüngen.

>> Mehr zum SensoPro Trainer erfahren <<

Ganzkörpertraining vor oder nach der Therapie ohne Belastung des Fusses.

>> Mehr zum Kraft-Ausdauer-Zirkel ( MILON-ZIRKEL) <<

Wie beugt man eine solche Verletzung vor?

Eine gute Beinachse

Das ist für viele wohl der bekannteste Punkt. Wenn unsere Beinachse eine X- oder O-Form aufweist, gibt es immer Stellen, welche mehr belastet werden als Andere. Diese Überbelastung kann zu direkten Verletzungen an den Gelenken führen oder,

wenn die Sprung-, Knie- und Hüftgelenke nicht übereinander stabilisiert werden können, erschwert dies wesentlich unseres Gleichgewichts und Koordinationsfähigkeit. Dies wiederum führt zu einer Überlastung unserer Bänder.

Ein stabiler Rumpf

>> Gruppentraining 

Stabile Beine kommen schnell an ihre Grenzen, wenn der Oberkörper und Rumpf nicht ausreichend stabilisiert werden können und bei Bewegungen ständig zur Seite schaukeln oder in ein Hohlkreuz fallen. Dies fällt einem persönlich oft gar nicht auf, erschwert das Gleichgewicht jedoch immens.

Eine gute Beweglichkeit und Koordination

>> SensoPro Trainer 

Um Verletzungen vorzubeugen, ist auch eine ausreichende Beweglichkeit wichtig. Wer ständig an seine Bewegungsgrenzen geht, der überlastet seine Bänder und Gelenke und bewegt sich stetig in einer Gefahrenzone. Jedoch nicht nur die Beweglichkeit allein, sondern auch die Fähigkeit den neuen Bewegungsumfang stabilsieren zu können ist von Bedeutung. Bei Kineo trainieren wir daher auf dem SensoPro

Ausgeglichene Muskulatur

>> MILON-Zirkel 

Neben genügend Beweglichkeit, einer ausreichenden Koordination und Gleichgewichtsfähigkeit ist auch eine kräftige und vor allem ausgeglichene Muskulatur wichtig.

Jeder Muskel hat immer einen Partner, für die Rückenmuskeln sind das beispielsweise die Bauchmuskeln und für die vordere Oberschenkelmuskulatur ist das die hintere Oberschenkelmuskulatur. Bei vielen Sportarten oder in vielen Berufen werden von uns einseitige Belastungen gefordert. Dabei trainieren wir meist nur ein paar Muskeln und sind dort so richtig stark. Der Partnermuskel kann da meist nicht mithalten.

In normalen Alltagsbewegungen arbeiten unsere Muskeln selten bremsend. Diese Fähigkeit wird häufig bei Fehltritten oder bei Landungen nach Sprüngen von unseren Muskeln erwartet. Diese Anforderung trifft unsere Muskeln häufig sehr unerwartet und überfordert sie. Ein überforderter Muskel verspannt und reisst sehr schnell. Dies führt wie oben erwähnt zu Verletzungen.

Deshalb trainieren wir bei KINEO auf dem MILON-Zirkel. Dort wird an 10 Geräten sowohl das Ziehen, als auch das Bremsen trainiert. Dies macht das Krafttraining noch effizienter und reduziert nachhaltig die Verletzungsgefahr.

Beim Abbremsen einer Bewegung wirken hohe Kräfte auf den Muskel. Der Muskeln wird gedehnt und muss gleichzeitig genügend Kraft aufbauen. Dieser Spagat ist sehr anspruchsvoll für die Muskulatur und kann, wenn dies ungeübt und unerwartet passiert, zu Verletzungen führen.

Nach dem Abbremsen muss der Muskel sehr schnell wieder in der Lage sein, eine schnelle Bewegung durchzuführen (Brems- und Beschleunigungsabläufe).

Dies kennen wir vor allem von Stop-And-Go-Sportarten, oder auch wenn wir beispielsweise aus dem Tram springen und gleich den Zug erwischen wollen. Wenn die Muskulatur nicht in der Lage ist diesen Wechsel innert Millisekunden durchzuführen, geht diese starke Belastung auf unsere Gelenke, Knochen und Bänder.

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