Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die durch starke, wiederkehrende Kopfschmerzen und mehrere Phasen gekennzeichnet ist. Betroffene leiden oft unter chronischen Migräne Anfällen, d.h. über eine gewisse Zeit wiederkehrende Episoden.
Migräne ist von den sogenannten Cluster-Kopfschmerzen abzugrenzen. Auch dort treten die heftigen Kopfschmerzen nur einseitig im Schläfenbereich auf. Cluster-Kopfschmerzen werden häufig von Bewegungsdrang, tränenden Augen oder laufender Nase begleitet. Im Gegensatz dazu brauchen die Betroffenen von Migräne eher Ruhe und eine abgedunkelte Atmosphäre.
Die pochenden oder pulsierenden Schmerzen treten meist nur einseitig auf und können von Übelkeit sowie Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit begleitet werden. Oftmals werden die Kopfschmerzen bei Bewegung schlimmer.
Fest steht, dass sich Migräne bei jedem etwas anders äussert. Bei etwa 10-20% der Betroffenen treten zusätzlich zu Kopfschmerzen neurologische Anzeichen wie Augenflimmern, Empfindungs- oder auch Wortfindungsstörungen auf. Hierbei spricht man von einer „Migräne mit Aura“.
Die Symptome von Migräne sind in ihrer Stärke von Person zu Person unterschiedlich und bedürfen deshalb auch anderen Massnahmen. Wer schon länger mit Migräne-Episoden zu kämpfen hat, weiss meistens was hilft und was nicht. Dennoch möchten wir dir hier nochmals ein paar Tipps und Empfehlungen geben, wie du mit Migräne besser umgehen kannst.
Viele Migräne-Patienten berichten, dass ihnen eine geregelte Tagesstruktur und ein Tagebuch dabei helfen, Migräne zu vermeiden oder bestimmte Trigger dafür zu erkennen. Indem du ein Tagebuch führst, kannst du erkennen, an welchen Tagen du dich weniger gut gefühlt hast und Ungewöhnliches fällt dir schneller auf. So kannst du spezielle Umstände besser einordnen und Migräne-Trigger erkennen. Ein solches Tagebuch kannst du dir im normalen Buchladen kaufen oder fragst bei deinem Arzt nach.
Häufige Migräne-Trigger:
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, einen ausbalancierten Lebensstil zu pflegen. Leidest du unter Migräne, ist diese Thematik besonders wichtig, da durch genug Ausgleich die meisten Migräne-Trigger vermieden werden können. Konkret heisst das, sich ausgewogen zu ernähren, Sport zu treiben und einen geregelten Tagesablauf zu haben. So kannst du unter anderem Stress vermeiden oder Stress abbauen. Durch den Tagesrhythmus gibst du deinem Nervensystem zusätzlichen Halt, indem du einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus hast. Versuche dies auch an Wochenenden und in den Ferien einzuhalten.
Neben einer Behandlung beim Arzt oder Physiotherapeuten kannst du selbst auf einige Punkte achten, wenn du unter Migräne leidest.
Wenn deine Migräne akut ist, dann solltest du auf folgendes achten:
Da Migräne oft von starken und unangenehmen Kopfschmerzen gekennzeichnet ist, greifen viele als erstes zu Schmerzmitteln. Die Einnahme ist auf jeden Fall angebracht, wenn die Schmerzen über längere Zeit nicht nachlassen und auch bei Ruhe nicht besser werden. Allerdings solltest du Schmerzmittel nie dauerhaft einnehmen, d.h. nicht mehr als 10 Tage im Monat und maximal 3 aufeinanderfolgende Tage. Denn dein Körper gewöhnt sich so schnell an die Medikamente und die Dosis muss laufend erhöht werden.
Normalerweise werden zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Migräne-Attacken sogenannte nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID), wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt. Mittelschwere bis starke Migräne-Attacken behandelt man meist mit Substanzen aus der Familie der Triptane.
Falls du auf Schmerzmittel angewiesen bist, spreche mit einem Facharzt oder Apotheker über die richtige Mittel und Dosis!
Nicht immer aber sind Schmerzmittel bei Migräne zwingend! Du kannst auch mit anderen Mitteln versuchen, deine Migräne in den Griff zu bekommen oder vorzubeugen.
Du kannst bei einer Attacke Pfefferminzöl oder Tigerbalsam auf die Stirne oder Schläfe auftragen. Das enthaltene Menthol steigert die Durchblutung und aktiviert Kältesensoren auf der Haut. Dadurch entspannen sich die kleinen Muskeln und die Kopfhaut. Nutze am besten ein natürliches ätherisches Öl, da in synthetischen Mitteln die wirksamen Stoffe oftmals nicht enthalten sind.
Ungefähr die gleiche Wirkung wie Pfefferminzöl hat ein kalter Waschlappen. Du kannst ihn auf die Stirne, Schläfen oder auch in den Nacken legen. Es gibt auch spezielle Gelbrillen, die man ins Eisfach legen kann. Damit dein Kopf nicht unterkühlt, solltest du die Brille nicht länger als 1 Minute auflegen. Mach danach eine kurze Pause und wiederhole den Vorgang 3-4 mal.
Beim sogenannten Kneippen steht oder läuft man durch kaltes Wasser, das etwa kniehoch ist. Durch das kalte Wasser an den Füssen, Beinen und evt. Händen verengen sich die Blutgefässe und der Blutfluss wird gefördert. So verengen sich auch reflexartig die Arterien im Kopf, welche durch die Schmerzen meistens gedehnt sind. Dadurch können sich deine Kopfschmerzen verringern.
Bei einigen Migräne-Patienten verschlechtern sich die Symptome, wenn Kälte angewendet wird. Wenn das bei dir der Fall ist, kannst du evt. von einem Wärmebad profitieren. Ein Vollbad mit ätherischen Ölen (wie z.B. Rosmarin oder Fichtennadel) kann ebenfalls die Durchblutung anregen und deine Muskulatur sowie dein Geist entspannen sich.
Die Silber Weide (lat. salix alba) enthält, wie andere Weidengewächse, Salicin. Dieses wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt und wirkt analgetisch, also schmerzstillend. Die in Aspirin® enthaltene Acetylsalicylsäure ist ein Derivat der Salicylsäure und hat deshalb ähnliche schmerzstillende Eigenschaften.
Studien haben gezeigt, dass Koffein die Wirkung von Analgetika verstärken kann. Allerdings ist dieser Tipp nichts für Migräne-Patienten, die an Übelkeit leiden. Zudem wirkt Koffein krampflösend und kurbelt den Metabolismus an.
Wenn deine Migräne-Anfälle chronisch sind und die oben genannten Tipps keine Besserung bringen, dann lohnt es sich auf alle Fälle mit einer Fachperson eine Lösung zu suchen.
Aufgrund der Komplexität von Migräne, ihren Begleiterscheinungen und Ursachen können allerdings häufig mit Physiotherapie positive Erfolge erzielt werden.
Da die Ausprägung der Migräne bei jedem Patienten anders ist, sind die Therapien bei KINEO stets individuell auf die verschiedenen Beschwerden und Ursachen angepasst.
Physiotherapeuten können die Intensität, die Dauer und die Häufigkeit der Migräneattacken positiv beeinflussen und minimieren. Die Therapie dauert meist über einen längeren Zeitraum, da häufig verschiedene Faktoren bestehen, die eine Attacke auslösen können. Die Therapie ist auf jeden Patienten individuell abgestimmt. Es kommt immer auf die Beschwerden und die Ursache der Migräne an. Sehr wichtig ist in jedem Fall die Aufklärung zu Verhalten und Bewegung, die Instruktion von Entspannungsübungen und was zu einem gesunden Lebensstil gehört.
Zum Beispiel kann unsere Physiotherapeutin Sereina als ausgebildete Craftatherpeutin mit cranialen Techniken die Verspannungen an Kiefer und Kopf lösen. Weiter können unsere Physiotherapeuten mit Trigger-Punkt oder Dry-Needling Verspannungen in der Nacken- und Schulterregion lösen, was oftmals eine Begleiterscheinung oder auch Ursache von Migräne sein kann.
Ebenfalls förderlich ist Krafttraining, da hierdurch die Durchblutung angeregt und Stress abgebaut wird.
Uns ist es wichtig, alle individuellen Faktoren zu bestimmen, die bei dem Patienten die Migräne-Anfälle auslösen. So denken wir immer im Grossen und Ganzen und gehen in der Anamnese auf die Bedürfnisse des Patienten ein. So versuchen wir, die Migräne-Anfälle zu minimieren und das persönliche Wohlbefinden unserer Patienten wieder zu steigern.
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